Informationen zum Unfallschwerpunkt
Bundesstraße B275, "Todesstreifen Ortenberg"

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Der im folgenden vollständig im Wortlaut wiedergegebene Artikel erschien im Februar 2004 auf der Website der Frankfurter Rundschau.

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Tempo 30 soll Leben retten
Experten-Kommission ist für den Umbau der Ortsdurchfahrt von Ortenberg
Für zu gefährlich für Fußgänger halten Experten und der Angehörige eines Unfallopfers den Bereich zwischen dem Ortenb erger Marktplatz, dem Rathaus und der Post. Er soll umgebaut werden.
VON BERND SCHMID

ORTENBERG · 11. Februar · Vier schwere Unfälle in den vergangenen drei Jahren hat Thomas Klein für die Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 275 im Bereich des Marktplatzes aufgelistet. Der bislang letzte hat ihn persönlich schwer getroffen, vor einigen Monaten wurde seine Mutter beim Überqueren der Straße von einem Autofahrer angefahren und so schwer verletzt, dass sie starb. Für den Diplom-Kaufmann sind weitere schwere Unfälle programmiert, wenn nicht der gesamte Bereich zwischen Stadtverwaltung und Post für Fußgänger sicherer gemacht wird.

Eine fehlende Abgrenzung zum Bürgersteig, die ungünstige Lage der beiden Bushaltestellen am Marktplatz, fehlende Mittelstreifen in diesem Bereich und das Fehlen einer Überquerungsmöglichkeit in akzeptabler Nähe sind für den Unternehmensberater Gründe, warum es dort immer wieder zu schlimmen Unfällen kommt.

Die Stadtverwaltung sah bislang keinen Handlungsbedarf. Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring erklärte auf Anfrage der Frankfurter Rundschau dazu noch vergangene Woche, dass es sich nach ihrer Einschätzung dort nicht um einen Unfallschwerpunkt handle.

Auch die Polizei, die zur Ermittlung und Weitergabe stark unfallgefährdeter Bereiche an die Straßenverkehrsbehörden verpflichtet ist, habe dies genauso gesehen. Für Klein ein Unding und Grund, auf die Barrikaden zu gehen. Er wandte sich in einem Schreiben an die Landes-Unfallkommission mit Sitz in Wiesbaden.

Neue Ampel für Fußgänger

Mit Erfolg. Bei einem Ortstermin der Kommission mit Bürgermeisterin Pfeiffer-Pantring, Polizei und Vertretern der Straßenverkehrsbehörden wurde jetzt festgelegt, dass so schnell wie möglich eine Fußgängerampel in Höhe der Post installiert werden soll.

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die für die Genehmigung festgelegte Anzahl von 50 Fußgängerquerungen je Stunde erreicht wird. Diese Zählung sowie eine verdeckte Geschwindigkeitsmessung sollen nach Auskunft von Heike Reiche vom Amt für Straßenverkehrswesen in den nächsten Wochen stattfinden. Wie lange es dann noch dauern wird, bis eine Ampel Fußgängern die Überquerung erleichtert, mochte sie nicht abschätzen. Peter Franz von der Landes-Unfallkommission geht davon aus, dass dies "binnen weniger Monate" geschieht. Bis dahin soll eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 die Unfallgefahr verringern.

Die unzureichenden oder fehlenden Markierungen im Bereich der Bürgersteige, Bushaltestellen sowie der Einfahrt auf den Marktplatz, die Klein moniert hat, sind auch Franz aufgefallen. Auch da soll innerhalb der nächsten Wochen nachgebessert werden, wie Heike Reiche ankündigt.

Generell schätzt der Verkehrssicherheits-Experte Franz die Situation der Ortsdurchfahrt als "baulich unzufriedenstellend" ein. Er befürworte den Ausbau des Bürgersteiges sowie die Einrichtung einer "qualifizierten Haltestelle". Dafür seien jedoch Kommune und der Bund zuständig, da es sich um eine Bundesstraße handelt.

Die Kosten für die Ampelanlage schätzt Peter Franz auf rund 60 000 Euro. Bezahlen muss sie das Land Hessen. Den zuständigen Wirtschaftsminister Alois Riehl werde er in Kürze informieren, so Franz.


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Copyright © Frankfurter Rundschau online 2004
Dokument erstellt am 17.02.2004 um 00:04:12 Uhr
Erscheinungsdatum 17.02.2004 | Ausgabe: R2 | Seite: 42

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