Experten-Kommission
ist für den Umbau der Ortsdurchfahrt von Ortenberg
Für
zu gefährlich für Fußgänger halten
Experten und der Angehörige eines Unfallopfers den
Bereich zwischen dem Ortenb erger Marktplatz, dem Rathaus
und der Post. Er soll umgebaut werden.
ORTENBERG
· 11. Februar · Vier schwere Unfälle
in den vergangenen drei Jahren hat Thomas Klein für
die Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 275 im Bereich
des Marktplatzes aufgelistet. Der bislang letzte hat ihn
persönlich schwer getroffen, vor einigen Monaten wurde
seine Mutter beim Überqueren der Straße von einem
Autofahrer angefahren und so schwer verletzt, dass sie starb.
Für den Diplom-Kaufmann sind weitere schwere Unfälle
programmiert, wenn nicht der gesamte Bereich zwischen Stadtverwaltung
und Post für Fußgänger sicherer gemacht
wird.
Eine fehlende Abgrenzung zum Bürgersteig, die ungünstige
Lage der beiden Bushaltestellen am Marktplatz, fehlende
Mittelstreifen in diesem Bereich und das Fehlen einer Überquerungsmöglichkeit
in akzeptabler Nähe sind für den Unternehmensberater
Gründe, warum es dort immer wieder zu schlimmen Unfällen
kommt.
Die Stadtverwaltung sah bislang keinen Handlungsbedarf.
Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring erklärte
auf Anfrage der
Frankfurter Rundschau dazu noch vergangene
Woche, dass es sich nach ihrer Einschätzung dort nicht
um einen Unfallschwerpunkt handle.
Auch die Polizei, die zur Ermittlung und Weitergabe stark
unfallgefährdeter Bereiche an die Straßenverkehrsbehörden
verpflichtet ist, habe dies genauso gesehen. Für Klein
ein Unding und Grund, auf die Barrikaden zu gehen. Er wandte
sich in einem Schreiben an die Landes-Unfallkommission mit
Sitz in Wiesbaden.
Neue
Ampel für Fußgänger
Mit Erfolg. Bei einem Ortstermin der Kommission mit Bürgermeisterin
Pfeiffer-Pantring, Polizei und Vertretern der Straßenverkehrsbehörden
wurde jetzt festgelegt, dass so schnell wie möglich
eine Fußgängerampel in Höhe der Post installiert
werden soll.
Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die für die
Genehmigung festgelegte Anzahl von 50 Fußgängerquerungen
je Stunde erreicht wird. Diese Zählung sowie eine verdeckte
Geschwindigkeitsmessung sollen nach Auskunft von Heike Reiche
vom Amt für Straßenverkehrswesen in den nächsten
Wochen stattfinden. Wie lange es dann noch dauern wird,
bis eine Ampel Fußgängern die Überquerung
erleichtert, mochte sie nicht abschätzen. Peter Franz
von der Landes-Unfallkommission geht davon aus, dass dies
"binnen weniger Monate" geschieht. Bis dahin soll eine Geschwindigkeitsbegrenzung
auf Tempo 30 die Unfallgefahr verringern.
Die unzureichenden oder fehlenden Markierungen im Bereich
der Bürgersteige, Bushaltestellen sowie der Einfahrt
auf den Marktplatz, die Klein moniert hat, sind auch Franz
aufgefallen. Auch da soll innerhalb der nächsten Wochen
nachgebessert werden, wie Heike Reiche ankündigt.
Generell schätzt der Verkehrssicherheits-Experte Franz
die Situation der Ortsdurchfahrt als "baulich unzufriedenstellend"
ein. Er befürworte den Ausbau des Bürgersteiges
sowie die Einrichtung einer "qualifizierten Haltestelle".
Dafür seien jedoch Kommune und der Bund zuständig,
da es sich um eine Bundesstraße handelt.
Die Kosten für die Ampelanlage schätzt Peter Franz
auf rund 60 000 Euro. Bezahlen muss sie das Land Hessen.
Den zuständigen Wirtschaftsminister Alois Riehl werde
er in Kürze informieren, so Franz.
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